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LIPODOC
Das Spiegelbild bereitet keine Freude mehr, zu sehr fallen die Problemzonen in den eigenen kritischen Blick. Hinzu kommt, dass es immer schwerer wird, passende Kleidung im Schrank zu finden, denn Hosen und Röcke spannen unangenehm über Po und Oberschenkel. Geht es Ihnen auch so? Dann leiden Sie womöglich an sogenannten „Reiterhosen“. Damit sind Fettpolster gemeint, die sich insbesondere im Bereich der Oberschenkel gebildet haben und für unproportionale Wölbungen in der Kleidung sorgen.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich diese Polster nicht durch Diäten, Ausdauersport oder gezielte Gymnastik bekämpfen lassen. Kommen dann auch noch Schmerzen, Druckempfindlichkeit und eine erhöhte Neigung zu blauen Flecken dazu, könnte es sich möglicherweise um ein Lipödem handeln. Denn die chronische Fettverteilungsstörung tritt häufig im Bereich der Oberschenkel auf und verursacht dort die Reiterhosen.
In diesem Blogartikel erfahren Sie, wie Reiterhosen entstehen, was sich hinter diesem Begriff verbirgt und welche Möglichkeiten es gibt, die Fettpolster wieder loszuwerden.
Der eher umgangssprachlich genutzte Begriff Reiterhosen leitet sich tatsächlich von einem bestimmten Kleidungsstück ab. Gemeint sind spezielle Hosen, die im Pferdesport von Reitern getragen werden. Zu einer Zeit, als die Stoffe noch nicht so elastisch waren wie heutzutage, wurden diese Hosen mit viel Bewegungsfreiheit im Bereich der äußeren Oberschenkel geschnitten. Und damit sie besser in die langen Reitstiefel passten, waren die Hosenbeine etwa ab Kniehöhe eng anliegend gefertigt. Dadurch ergab sich eine eher unförmige Reithose mit funktionalen Eigenschaften.
Das optische Erscheinungsbild der historischen Reitbekleidung lässt sich nahezu 1:1 auf ein bekanntes Krankheitsbild übertragen, von dem viele Frauen betroffen sind. Denn Fettpolster können sich im Bereich der äußeren Oberschenkel und am Po bilden. Dafür erscheinen die Unterschenkel eher schlank oder normal proportioniert. Die Körpersilhouette betroffener Frauen ähnelt damit den klassischen Reiterhosen.
Je nachdem, welchen Ursprung und begleitenden Symptome die Fettansammlungen haben, handelt es sich um Übergewicht oder eine Erkrankung des Fettgewebes. Bei einer symmetrischen Verteilung an beiden Beinen, die sich diät- und sportresistent zeigt, könnte ein Lipödem vorliegen. Die chronische Fettverteilungsstörung tritt häufig an Armen und Beinen auf. Nicht selten hat sie dann die Form von Reiterhosen. Begleitet wird die Fettgewebestörung meist durch Schmerzen, Druckempfindlichkeit und einer verstärkten Neigung zu blauen Flecken. Möglich ist auch eine sogenannte Extremitäten-Lipohypertrophie, eine genetisch bedingte Fettverteilungsanomalie, die dazu führt, dass in den Beinen mehr Fettgewebe eingelagert wird als in anderen Körperbereichen.
Ein Reiterhosen-Lipödem ist jedoch nicht etwa das Resultat von Bewegungsmangel oder einer ausschweifenden Lebensweise mit üppigem und ungesundem Essen. Vielmehr stellt es eine Erkrankung des Fettgewebes dar, die nach wissenschaftlichen Vermutungen ihre Ursache in der Veranlagung findet. Häufig werden Lipödem-Erkrankungen im Bereich von Familien beobachtet, wenn die Anfälligkeit von Generation zu Generation vererbt wird. Hierfür gibt es jedoch noch keine gesicherten Erkenntnisse.
Reiterhosen sind ein Problem, von dem fast ausschließlich Frauen und junge Mädchen betroffen sind. Sie bilden sich häufig bei einer Hormonumstellung des Körpers, wie zum Beispiel in der Pubertät, bei der hormonellen Verhütung (Pille), während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Dabei spielen die beiden Hormone Progesteron und Östrogen entscheidende Rollen. Insbesondere das weibliche Hormon Östrogen übernimmt eine zentrale Aufgabe, wenn es um die Verteilung des Fettgewebes geht. Durch Hormonschwankungen oder Umstellungsphasen ist die Fettverteilung im weiblichen Körper gestört. Liegt ein Lipödem vor, kann der veränderte Östrogenhaushalt einen Schub verursachen und die Symptome verschlimmern. Bei einer Veranlagung zum Lipödem könnte er hingegen zum Auslöser der Krankheit werden.
Vielfach ist zu beobachten, dass sich eine Lipödem-Erkrankung innerhalb der Familie aufgrund der Genetik von Großmutter auf Mutter und Tochter vererbt. Doch nicht jede Frau in der Familie ist automatisch betroffen. Oft überspringt die Erkrankung eine Generation und es kommt nicht zu einem Ausbruch.
Ob sich die ungeliebten Reiterhosen bekämpfen lassen, hängt vielfach von der Ursache ab. Liegt eine Fettverteilungsstörung vor, bleiben diätische Maßnahmen oder eine spezielle Bewegungstherapie meist ohne die gewünschte Wirkung. Die erkrankten Fettzellen sind äußerst hartnäckig und lassen sich auch bei einer generellen Gewichtsabnahme nur selten und allenfalls geringfügig reduzieren. Einfach Reiterhosen wegtrainieren funktioniert also nicht.
Ein Phänomen stellt daher ein Lipödem insbesondere an den Beinen dar. So können betroffene Frauen einen ansonsten schlanken und sportlichen Körper haben und trotzdem relativ breite Hüfen mit dicken Oberschenkeln ausbilden. Dennoch können spezielle Diäten und ein abgestimmtes Sportprogramm dabei unterstützen, die Symptome eines Lipödems zu lindern. Im Umkehrschluss kann ein allgemeines Übergewicht oder eine Adipositas-Erkrankung ein Lipödem negativ beeinflussen und die Krankheitszeichen verstärken. Mehr dazu im Kapitel „Vorbeugung von Reiterhosen“.
Bei einem diagnostizierten Reiterhosensyndrom könnte ein Lipödem ursächlich sein. Die chronische Fettverteilungsstörung tritt symmetrisch an den Oberschenkeln, den Hüften und am Po auf, während Knie und Unterschenkel schlank erscheinen können. Zu den weiteren typischen Anzeichen gehören Schmerzen in den betroffenen Körperregionen sowie eine erhöhte Berührungs- und Druckempfindlichkeit. Die Beine fühlen sich schwer an, sie schmerzen gleichermaßen bei Belastung und im Ruhezustand. Vielfach berichten Frauen auch von einem Kältegefühl. Entwickeln sich selbst bei leichten Stößen schnell blaue Flecken, ist dies ein weiteres Indiz für ein Lipödem.
Ein Lipödem in Form von Reiterhosen lässt sich in vier unterschiedliche Stadien einteilen, die von leichten bis massiven Einschränkungen und Beschwerden gekennzeichnet sind. Schmerzen können in jedem Stadium und in unterschiedlicher Intensität auftreten.
Um Reiterhosen, die nicht durch ein Lipödem verursacht werden, vorzubeugen, gibt es im Grunde keine Gegenmaßnahmen, die ein Ausbrechen der Krankheit verhindern können. Dennoch können Frauen, bei denen chronische Fettverteilungsstörungen in der Familie bekannt sind, vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um das Erkrankungsrisiko zu reduzieren. . Empfohlen werden folgende Ansätze:
Wichtig ist zu wissen, dass diese Maßnahmen keine Garantie dafür sind, dass es nicht zu einer Lipödem-Erkrankung kommt. Sie können jedoch von Anfang an dazu beitragen, die Symptome zu lindern.
Zunächst ist eine eindeutige Diagnose von entscheidender Bedeutung. Der Grund für die Entstehung der Reiterhosen muss herausgefunden werden und ob es sich um eine Erkrankung handelt. Liegt ein Lipödem an den Oberschenkeln vor, ist es nicht immer einfach, dies zuverlässig zu diagnostizieren. Es gibt viele Gewebestörungen, die ähnliche Symptome aufweisen. Auch ist das Lipödem noch nicht vollständig erforscht ist. Fachärzte können jedoch anhand von bestimmten Tests und aufgrund ihrer Erfahrung eine chronische Fettgewebestörung erkennen oder mit großer Sicherheit ausschließen. Ist die Diagnose gestellt, kann eine individuelle und auf den Grad der Erkrankung/Beschwerden abgestimmte Behandlung erfolgen.
In aller Regel werden bei Reiterhosen zunächst konservative Behandlungsmethoden angewendet. Sie dienen vornehmlich dazu, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Weiterhin fördert eine manuelle Lymphdrainage den Flüssigkeitstransport in den betroffenen Körperregionen. Mit der passenden Bewegungstherapie und speziellen Übungen gegen Reiterhosen lassen sich Symptome weiter reduzieren, sofern kein Krankheitsbild vorliegt.
Diese Maßnahmen tragen dazu bei, ein Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und nicht krankheitsbedingte Reiterhosen zu reduzieren. Sie können jedoch das Lipödem nicht heilen. Eine dauerhafte Verbesserung ist nur durch eine operative Maßnahme möglich, bei welcher das erkrankte Fettgewebe gezielt entfernt wird. Die Liposuktion bei Lipödem stellt die einzige wirksame Methode zur Bekämpfung der Erkrankung dar.
Die Fettabsaugung oder Liposuktion gilt als eine anerkannte Behandlungsmethode bei Reiterhosen, die durch ein Lipödem verursacht wurden. Von Bedeutung ist hierbei, dass der Eingriff von einem erfahrenen Facharzt durchgeführt wird, der auf das Lipödem spezialisiert ist. Nur so lassen sich optimale Ergebnisse erzielen und das Risiko von Komplikationen oder Rückfällen vermeiden.
Bei einer professionellen Liposuktion wird das erkrankte Fettgewebe an den Oberschenkeln und den übrigen Problemzonen ebenso schonend wie effektiv entfernt. Das führt nicht nur zu einer ästhetischen Verbesserung des Körperbildes, sondern reduziert die mit der Erkrankung einhergehenden Beschwerden wie Schmerzen und Schweregefühl. Dadurch wird die Lebensqualität mit hoher Wahrscheinlichkeit gesteigert.
Das Phänomen von Reiterhosen an den Beinen belastet viele Frauen, da es eine ästhetische wie alltägliche Belastung darstellt, die ebenfalls schmerzhaft sein kann. Handelt es sich dabei um die chronische Fettverteilungsstörung Lipödem, kommen Patientinnen mit Diät und Sport nicht weiter. Hier helfen nun gezielte Maßnahmen wie Kompression, Lymphdrainage und schließlich die Liposuktion für eine dauerhafte Verbesserung.
Eine zuverlässige Diagnose ist der erste Schritt, um die körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen nachhaltig zu bekämpfen und wirkungsvolle Behandlungsmethoden einzuleiten. Hierfür ist eine frühzeitige Erkennung des Problems von entscheidender Wichtigkeit. Deshalb sollten Sie sich bei einem Verdacht direkt an einen Spezialisten für Lipödem wenden.
In den Behandlungszentren von LIPOCURA® stehen Ihnen unsere Fachärzte mit ihrem umfassenden Know-how und einer langjährigen Erfahrung zur Seite. Wir praktizieren ein ganzheitliches Behandlungskonzept, bei welchem wir nicht nur die unmittelbar betroffenen Regionen in Augenschein nehmen, sondern den gesamten Körper und Ihre Lebensumstände beachten. Lassen Sie sich von unseren Spezialisten individuell auf Ihre Bedürfnisse bezogen beraten. Wir sind mit hohem Fachwissen und viel Verständnis für Sie da.
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Von Dr. med. Katrin Lossagk
Von LIPOCOACH® | Pia
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