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Frau mit Fettverteilungsstörung
Lipödem
6 Minuten

Fettverteilungsstörung: Mehr als nur Gewichtszunahme

Wenn es um das Thema Körpergewicht geht, scheiden sich ja bekanntlich die Geister. Nicht nur stoßen viele Mehrgewichtige oft auf Unverständnis oder auch Ablehnung, manchmal täuscht sogar das Übergewicht selbst. Denn nicht jede Zunahme von Körpergewicht ist gleichzusetzen mit gewöhnlichem Übergewicht. In diesem Beitrag möchten wir uns einem spezifischen Phänomen widmen, das oftmals falsch interpretiert wird: der Fettverteilungsstörung. Wir erörtern, was genau darunter zu verstehen ist, gehen auf die verschiedenen Stadien dieser Erkrankung ein, beschreiben typische Symptome und erklären, wie eine Behandlung aussehen kann.

Was genau ist eigentlich eine Fettverteilungsstörung?

Für viele Frauen ein alltägliches Szenario: Sie ernähren sich gesund, treiben regelmäßig Sport und trotzdem verlieren sie kaum Gewicht. Im Gegenteil sogar, bestimmte Bereiche des Körpers, wie Arme und Beine, scheinen mehr Fett anzusetzen als der Rest. Das kann ziemlich verwirrend und frustrierend sein. Und wird meist sogar noch von verschiedensten weiteren Symptomen begleitet.

Genau hier sprechen wir von einer sogenannten Fettverteilungsstörung – den meisten eher bekannt als Lipödem. Im Gegensatz zu „normalem“ Übergewicht, das durch eine generelle Zunahme von Fettgewebe im Körper charakterisiert ist, zeichnet sich eine Fettverteilungsstörung durch eine oft unproportionale Ansammlung von Fett in bestimmten Körperregionen aus, welches nicht abgenommen werden kann. Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die vorrangig Frauen betrifft und bei der es zu einer symmetrischen Anhäufung von Fettgewebe an den Extremitäten, also Armen und Beinen, kommt, während der Rumpf in der Regel weniger betroffen ist. Dieses Muster der Fettverteilung unterscheidet das Lipödem deutlich von herkömmlichem Übergewicht und hat weitreichende Folgen für die Betroffenen.

Zum Verwechseln ähnlich: Differentialdiagnosen zur Fettverteilungsstörung

Eine Erkrankung, die häufig mit dem Lipödem verwechselt wird, ist die Lipohypertrophie. Hierbei kommt es ebenfalls zu einer Vermehrung des Fettgewebes an bestimmten Körperstellen. Im Gegensatz zum Lipödem, welches immer schmerzhaft ist, kann die Lipohypertrophie auch schmerzfrei verlaufen. Dieser Umstand kann bei der Diagnose entscheidend sein.

Zudem gibt es eine Reihe von Stoffwechselerkrankungen, wie beispielsweise Schilddrüsenfunktionsstörungen, die zu einer veränderten Fettverteilung im Körper führen können. So kann eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse den gesamten Stoffwechsel beeinträchtigen, was wiederum Auswirkungen auf das Körpergewicht und die Verteilung des Fettgewebes hat. Hinter einer scheinbaren Fettverteilungsstörung kann sich also auch eine nicht diagnostizierte Schilddrüsenerkrankung verbergen.

Wie äußert sich eine chronische Fettverteilungsstörung?

Eine chronische Fettverteilungsstörung, das Lipödem, macht sich nicht über Nacht bemerkbar. Es ist ein langsamer Prozess, der meist in der Pubertät beginnt und sich schleichend in den Alltag einschleust, anfangs vielleicht sogar unbemerkt bleibt. Beim Treppensteigen oder nach längeren Spaziergängen spüren Sie vielleicht ein unangenehmes Ziehen oder Schweregefühl in den Beinen. Oder Sie bilden häufig blaue Flecken ohne ersichtlichen Grund.

Neben der ungewöhnlichen Ansammlung von Fettgewebe sind es aber vor allem die Schmerzen und die Empfindlichkeit gegenüber Druck, die den Alltag der Betroffenen erschweren. Diese und weitere Symptome führen nicht selten zu einer eingeschränkten körperlichen Aktivität, was zum einen die Beschwerden verschlimmern kann und zum anderen auch eine „gewöhnliche“ Gewichtszunahme obendrein bewirken kann. Viele Lipödem-Betroffene leiden zusätzlich an einer Adipositas.

Aber nicht nur körperlich wirkt sich die chronische Fettverteilungsstörung auf das Leben der betroffenen Frauen aus. Viele resignieren, da sich keine sichtbare und fühlbare Verbesserung einstellt, und sind zudem unzufrieden mit dem eigenen Aussehen, ziehen sich von ihrem sozialen Umfeld zurück und fühlen sich im eigenen Körper nicht mehr zuhause.

Welche Stadien hat die Fettverteilungsstörung?

Die Fettverteilungsstörung Lipödem entwickelt sich in der Regel schrittweise und kann in verschiedene Stadien eingeteilt werden. Im Anfangsstadium sind die Symptome oft noch mild und können eine leichte Schwellung sowie eine leicht schmerzempfindliche Haut umfassen. Mit fortschreitender Krankheit nehmen diese Symptome weiter zu und in späteren Stadien kann es zu erheblichen Deformationen und Fibrotisierung des Bindegewebes in Form von fühl- und sichtbaren „Nudeln“ unter der Haut kommen, die nicht nur die Mobilität einschränken, sondern auch zu psychischen Belastungen führen können. Diese Stadieneinteilung hilft Fachärzten und Betroffenen, den Verlauf der Erkrankung besser zu verstehen und entsprechende Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Stadium 1:

Im ersten Stadium ist die Haut noch glatt, aber es gibt schon eine fühlbare Verdickung des Unterhautfettgewebes, besonders an Beinen und Armen. Zudem bildet sich häufig die sogenannte Orangenhaut. Oft wird dieses Stadium übersehen, da es mit normalen Gewichtsschwankungen verwechselt werden kann.

Stadium 2:

Im zweiten Stadium wird die Haut uneben und das Fettgewebe fühlt sich knubbelig an. Die Zunahme des (fibrotischen) Gewebes ist nicht mehr zu übersehen, und die Beschwerden sowie Begleiterscheinungen nehmen zu.

Stadium 3:

Unkontrollierte Hautveränderungen nehmen deutlich zu. Das Fettgewebe ist stark verhärtet und bildet größere, deutlich sichtbare Knollen, die Haut hängt herab. Die Schmerzen können intensiver werden, es können Scheuerwunden auftreten sowie immense Mobilitätseinschränkungen. Zusätzlich kann es zur Bildung eines Lymphödems kommen.

Tipps zum Umgang mit Fettverteilungsstörung 

Im alltäglichen Leben bringen die Auswirkungen einer Fettverteilungsstörung so einige Herausforderungen mit sich, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Viele Betroffene empfinden Frustration und Entmutigung. Daher ist es wichtig, auch kleine Erfolge zu feiern und sich mit der Erkrankung im Alltag weitgehend zu arrangieren, sodass die Belastung minimiert und die Lebensqualität wieder gesteigert wird.

Hilfreiche Tipps sind unter anderem:

  • Augen auf bei der Kleiderwahl: Wählen Sie weite Schnitte, um Druckstellen zu vermeiden. Elastische Stoffe und fließende Materialien bieten Komfort und sehen stilvoll aus.
  • Keine Erwartungshaltung einnehmen: Setzen Sie sich keinem unnötigen Druck aus, was das Abnehmen angeht, wenn dies nicht zu den gewünschten Resultaten führt.
  • Ärztliche Beratung: Konsultieren Sie Lipödem-Spezialisten, um einen passenden Behandlungsplan zu erstellen.
  • Konservative Therapie: Neben der operativen Liposuktion sollten Sie begleitende Maßnahmen wie Lymphdrainagen, Kompressionstherapie und angepasste Bewegung nicht vernachlässigen.
  • Selbstfürsorge: Gönnen Sie sich auch mal Zeit für sich selbst und achten Sie auf Ihr Bauchgefühl.
  • Werden Sie Teil der Community: Tauschen Sie sich mit anderen Lipödem-Betroffenen aus, um Erfahrungen und Unterstützung zu teilen.

Lipödem behandeln: Liposuktion bei Fettverteilungsstörung

Es gibt verschiedenste konservative Therapien bei einer bestehenden Lipödem-Erkrankung, dazu zählen:

  • Kompressionskleidung
  • manuelle Lymphdrainage
  • Physiotherapie

Obwohl solche Maßnahmen unterstützend wirken und zur Linderung der Symptome beitragen können, bekämpfen sie nicht die Ursache des Lipödems – die ungleichmäßige Fettverteilung selbst. Mit der Zeit stoßen diese konservativen Methoden an ihre Grenzen, da das überschüssige Fett bestehen bleibt und die damit verbundenen Beschwerden wie Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen weiterhin das tägliche Leben beeinträchtigen.

Hier kann die Liposuktion eine effektive Behandlungsmöglichkeit bieten. Die Liposuktion bei Lipödem, besser bekannt unter dem Namen Fettabsaugung, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem das überschüssige, krankhafte Fettgewebe gezielt entfernt wird. Für Frauen mit Lipödem kann dieser Eingriff eine wesentliche Erleichterung bedeuten, da er das Volumen der betroffenen Extremitäten reduziert und somit auch die Schmerzen und die Häufigkeit von Schwellungen verringern kann. Zudem verbessert sich durch die Entfernung des erkrankten Fettgewebes oft auch die Mobilität, was wiederum eine aktivere Lebensführung ermöglicht und so die Lebensqualität deutlich erhöht.

Die Entscheidung für eine Liposuktion erfolgt in der Regel nach einer umfassenden Beratung und Diagnose durch spezialisierte Fachärzte. Diese beurteilen, inwieweit das Lipödem fortgeschritten ist und ob ein Eingriff sinnvoll ist. Sie sollten allerdings wissen, dass die Liposuktion bei Lipödem immer ein Teil eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes sein sollte, der auch physiotherapeutische Maßnahmen, eine angepasste Ernährung und regelmäßige Bewegung umfasst.

Beratung und Behandlung durch erfahrene Fachärzte

Als Fachärzte mit langjähriger Erfahrung in der Behandlung der Lipödem-Erkrankung stehen wir bei LIPOCURA® unseren Patientinnen sowohl beratend als auch operativ zur Seite. Mit über 1.200 OPs im Jahr konnten wir bereits vielen Frauen wieder neue Kraft und Lebensfreude ermöglichen.

Wir wissen, dass jede Patientin ihre individuellen Erfahrungen, Beschwerden und Bedürfnisse hat. Daher legen wir großen Wert darauf, dass sich jede Patientin verstanden und gut aufgehoben fühlt. Natürlich ist der erste Schritt zur Behandlung oft der schwerste. Auch das berücksichtigen wir in unserer Beratung und möchten es Ihnen so einfach wie möglich machen. In vertrauensvoller Atmosphäre haben Sie die Möglichkeit, Ihre Anliegen, Fragen und Ängste offen zu besprechen. Wir nehmen uns die Zeit, um Ihre individuelle Situation zu verstehen, eine umfassende Diagnose zu stellen und auf dieser Grundlage einen maßgeschneiderten Behandlungsplan zu erarbeiten.

Ein wesentlicher Aspekt unserer Behandlung ist die operative Entfernung des krankhaften Fettgewebes mittels Liposuktion. Dieses Verfahren kann nicht nur die sichtbaren Symptome der Fettverteilungsstörung erheblich reduzieren, sondern oft auch eine nachhaltige Wirkung zeigen. Nach einer erfolgreichen Operation sind die krankhaften Fettzellen dauerhaft entfernt. Patientinnen berichten regelmäßig von einer deutlichen optischen Verbesserung, was zu einem neuen, positiven Körpergefühl führt, aber auch zu einer deutlichen Verbesserung der Schmerzsymptomatik.

Leiden Sie möglicherweise an einer Fettverteilungsstörung? Finden wir es gemeinsam heraus – vereinbaren Sie einen Termin in unserer Sprechstunde.

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Erfahrungsberichte unserer Lipödem-Kämpferinnen

Nach einer Liposuktion bei Lipödem erleben viele unserer Patientinnen eine signifikante Veränderung ihres Lebens. In emotionalen Berichten teilen sie Einblicke in ihr Leben nach der OP und sprechen unter anderem von einem neuen Selbstbewusstsein, das durch die verbesserte Körperkontur und die Verringerung der Beschwerden entsteht.

Werfen Sie gerne einen Blick in die Erfahrungsberichte unserer zufriedenen Lipödem-Patientinnen.

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