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LIPOCOACH®
Das Gefühl, sich in der eigenen Haut unwohl zu fühlen, kennen wir Frauen alle. Manche mal mehr, mal weniger – einige besonders einmal im Monat –, aber wir Lipödem-Patientinnen leiden leider fast dauerhaft darunter. Es kann doch nicht so schwer sein, sich in seiner eigenen Haut wohlzufühlen, würde man denken. Steckst Du aber in einer Hülle fest, die Du von allein nicht ablegen kannst und die Dein wahres Ich teils schon jahrelang verschleiert hält, ist das durchaus ein Problem.
Die Momente, in denen Du Dich ausziehst und Dein Gegenüber ist mit im Raum – er oder sie kommt ins Bad, wenn Du Dich duscht oder er fasst Dich an, weil er gerne mit Dir schlafen würde –, fühlen sich für Dich sehr unangenehm an. Du verhältst Dich schüchtern, gar abweisend, fühlst Dich unwohl, willst Dich der Situation am liebsten entziehen. Aber irgendwie auch nicht, denn Du möchtest ja schon mit Deinem/Deiner Partner/-in intim werden, so wie es vielleicht noch war, bevor das Lipödem die Kontrolle über Dein Selbstbewusstsein und Deine Gedanken übernommen hat.
Um diese Spirale an negativen Emotionen zu durchbrechen, ist es wichtig, offen mit der Person sprechen zu können, mit der Du in einer Partnerschaft lebst. Wenn Dein Gegenüber gar nicht weiß, wie sehr Dich Dein Äußeres und solche – für ihn/sie banalen – Situationen belasten, kann er/sie Dir auch nicht dabei helfen, Dein Gefühl zu verbessern. Für die andere Person bist Du wunderschön, auch wenn Du Dir dessen nicht bewusst bist oder Du Dich nicht so fühlst.
Selbst wenn wir oft hören, wie schön unser Partner uns findet und dass er rein gar nichts an uns krankhaft oder störend findet, denkt frau, er sagt das nur so, weil er denkt, er muss. Meist unterstellen wir unserem Partner auch, dass er uns gar nicht so schön finden würde und uns viel lieber dünner oder anders geformt hätte. Aber wieso denken wir das? Denkst Du selbst etwa so über deinen Partner? Vielmehr lieben wir unseren Partner oder unsere Partnerin doch für den einzigartigen Charakter, großartigen Humor oder die Schulter zum Anlehnen. Falten oder Pölsterchen am Bauch sind doch etwas Nebensächliches.
Ich glaube gerade, wenn man am Lipödem erkrankt ist, neigt man dazu, sich auf die Krankheit zu reduzieren und genau das führt dazu, dass wir nicht nur im Alltag, sondern auch in sexuellen, erotischen Momenten zu verkopft sind und uns unwohl fühlen. Das verdirbt nicht nur uns den Moment und die Intimität mit unserem Partner, sondern auch unser Gegenüber spürt das und kann die Zweisamkeit nicht hundertprozentig genießen – und das ist schade!
Auch wenn der Großteil der Arbeit an Dir und dem Bild Deines Körpers liegt, ist der erste Schritt in die richtige Richtung, so unangenehm er auch sein mag: das Gespräch mit deinem Partner! Er muss nicht verstehen können, wie es sich für Dich anfühlt, das darfst Du nicht von ihm erwarten, aber er muss es wissen, sonst wird es in eurer Beziehung noch oft zu Missverständnissen kommen.
Überlege Dir am besten eine Situation, in der ihr beide entspannt seid und Zeit habt, zum Beispiel abends auf der Couch oder beim Spazierengehen am Wochenende. Beginne das Gespräch nicht mit Vorwürfen wie: „Ich weiß, du findest mich nicht sexy.“ oder „Du verstehst das eh nicht aber, …“
Starte das Gespräch lieber, indem Du ihm eine kürzlich vergangene Situation aufzeigst und ihm erklärst, was Dir dabei unangenehm war und wieso. Vielleicht überlegst Du Dir auch vorab, wie Du denkst, er könnte Dir helfen und ihr erarbeitet gemeinsam, wie ihr solche Situationen künftig zusammen angenehmer für Dich gestalten könnt.
Vergiss dabei nie, auch wenn wir an uns nur die Krankheit sehen und uns dadurch definieren, sollten wir nicht von vorneherein davon ausgehen, dass unser Gegenüber das auch tut. Wir sind begehrenswerte Freundinnen, Ehefrauen, Geliebte und viel mehr als nur das Lipödem.
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Von Dr. med. Katrin Lossagk
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