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Mindset
4 Minuten

Selfcare-Guide – So tun Sie sich im Alltag selbst gut

“Noch so eine. Eine durchweg von bedingungsloser Positivität überhäufte junge Frau, die mich nun daran erinnern will, literweise klares Wasser zu trinken und meilenweite Spaziergänge zu machen, um den inneren Frieden zu finden.” 

Sehr gut kann ich mir vorstellen, dass die ein oder anderen von Ihnen diesen Gedankenpfad durchlaufen, sobald Sie den Titel “Selfcare-Guide” lesen.
Um ehrlich zu sein, kann ich es auch in gewisser Weise nachvollziehen.
Was ist aber, wenn Sie dadurch nicht nur inspiriert, sondern auch darin bestätigt und gestärkt werden, dass schon die simpelsten Handlungen im Alltag dazu beitragen können, sich selbst etwas Gutes zu tun und die innere Stabilität zu finden?

Starke Säulen für Ihr Wohlbefinden

Und genau diese Resilienz zu finden ist eine Aufgabe mit vielen Facetten.

Resilienz, das ist innere Stabilität, Reifung und eine stärkere Verbindung zum eigenen Gefühlsleben. Resilienz heißt aber auch, ein starkes Fundament aufzubauen – was Selbstvertrauen, soziale Bindungen, aber auch körperliche Faktoren angeht.

Wie sehr körperliches Wohlbefinden mit der psychischen Stabilität verbunden ist, wird mir immer mehr bewusst.

Daher möchte ich Ihnen gerne meine wichtigen Säulen im Alltag nahebringen.

Das Tee-Ritual

Ich werde regelmäßig dafür belächelt, aber ich trinke tatsächlich zu so gut wie jeder Jahreszeit am Abend eine Kanne Tee. Es ist kaum zu glauben, was dieses kleine Ritual für einen Effekt auf mich hat: Es ist wirklich vollkommen egal, wie es mir gerade geht und wie gestresst ich bin – wenn ich das heiße Wasser in die Teekanne gieße, läute ich damit die Ruhephase des Tages ein. Das Tee-Ritual kommt sowohl in der Zen-Lehre des Buddhismus vor als auch in der Achtsamkeitspraxis. Das heiße Getränk langsam zu sich zu nehmen ist mehr als einfaches Trinken, es kann auch mental extrem gut dabei helfen, zur Ruhe zu kommen und ein Gefühl von Stabilität auszulösen. Übrigens: Brennnessel- und Kastanientee haben eine entwässernde Wirkung, was sehr wichtig bei der Therapie eines Lipödems ist.

Guter Schlaf

Seit der Pubertät leide ich an einer Schlafstörung, die sich immer wieder im Alltag bemerkbar macht. In den Jahren habe ich einiges ausprobiert, um einen langfristigen ruhigen und qualitativen Schlaf zu erreichen. Ein regelmäßiger Rhythmus, Zeit ohne Handy, ein gutes Kissen, warmes Licht, ein gutes Buch oder auch kleine Meditationen vor dem Schlafengehen helfen, sich besser zu entspannen und abzuschalten. Was mir aber ganz besonders hilft, sind ätherische Öle wie Lavendel oder Geräusche von Meeresrauschen und ASMR-Playlists, die mir durch ihre beruhigende Wirkung beim Einschlafen helfen.

Körperliche Schmerzen gehören ebenfalls zu den Gründen für einen unruhigen Schlaf – was gerade bei einem Lipödem eines der Haupterkennungszeichen ist. Daher wird empfohlen, möglichst seitlich mit Hilfe von einem Seitenschläferkissen oder mit einem Stillkissen zwischen den Beinen zu schlafen. Durch die Stütze werden Ihre Beine entlastet, was den Druck und den Schmerz lindert.

“Im Schlaf regeneriert der Körper.” 

Merken Sie sich:
Wer dauerhaft mehr als sieben Stunden pro Nacht schläft, kann, so sagen Experten, seine Infektanfälligkeit verringern, die Konzentration stärken und zudem seinen Körper entspannen.

Masturbation

Noch heute eine etwas verpönte Thematik.
Dennoch gehört dies zu einem der wichtigsten Bestandteile in meiner persönlichen Reise der Achtsamkeit und Selbstliebe. Ob nun mit der bloßen Hand oder mit einem zappelnden Zepter – Ganz für mich und mit mir selbst. Mein Selbstbewusstsein, das dadurch aktiviert und stetig gestärkt wird, ist unerklärlich schön. Auch meine hormonellen Bedürfnisse werden von mir selbst beglückt und gehört – was mir zuvor kaum in den Sinn gekommen ist.
Ich stelle fest, wie gut ich mich selbst kenne und weiß, was ich möchte und mir wirklich gefällt. Ein leidenschaftlicher, aber sehr gesunder Moment.

“Ich tanze ganz allein und bestimme den Rhythmus. Auch nur den meiner Stimme – Kein Duett.”

Selbstreflexion und Tagebuch schreiben

Es ist kein Zufall, dass Sie weniger angreifbar sind, wenn Sie sich innerlich stabil und zufrieden fühlen – und Sie andersherum auch dünnhäutig sind, wenn die mentale Gesundheit angegriffen ist. Es gibt ganze Bücher zum Zusammenhang von Psyche und dem Immunsystem – es ist wichtig, dass Sie sich im Alltag Ihrer eigenen Psyche genauso zu widmen, wie der körperlichen Gesundheit.
Darüber nachzudenken, wie es Ihnen momentan so geht und einen Bezug zu Ihren wahrhaftigen Gefühlen zu gewinnen, kann Ihnen dabei helfen, sich insgesamt stabiler und selbstreflektierter zu fühlen.

Für mich funktioniert es zum Beispiel besonders gut, indem ich in einer ruhigen Minute – oder vor dem Schlafengehen – öfter mal meine Gedanken auf Papier oder digital wiedergebe.
Mich zu sortieren und zu beobachten, was für Themen mir dabei eigentlich so spontan kommen, hilft mir dabei, viele Themen direkt zu verarbeiten und nicht gleich zu verdrängen.
Zu Beginn war es für mich ernsthafte Herausforderung, etwas aufzuschreiben, ohne dass es sich dabei um Aufgaben handelte, die noch gemacht werden mussten. Stattdessen sind es Gedanken, die mich beschäftigen, erfreuen oder gar plagen – von mir selbst erläutert.
Tagebuch zu schreiben, statt am Handy zu sein, ist auch ein sehr guter Trick zum besseren Einschlafen!

Übrigens:
..Selbst, wenn Sie nur über Ihre körperlichen Entwicklungen mit dem Lipödem schreiben und all Ihre Gedanken, Ängste, Erfolge und Therapien dokumentieren, tragen Sie schon viel mehr zu Ihrer eigenen Gesundheit bei, als Sie sich vorstellen können.

Jeder Schritt zählt

Auch ich befinde mich selbst auf der ewigen Reise der inneren Stabilität und Ruhe.
Und um ehrlich zu sein, stellt es für mich immer wieder eine große Herausforderung dar, all diese genannten wertvollen Säulen konsequent in meinem Alltag mit einzubinden.
Doch selbst, wenn es am Ende des Tages nur bei einer Tasse, statt einer Kanne Tee, einer kurze Notiz über meine Gedanken, oder ein paar intensiven Minuten voller Ektase mit mir selbst blieb: Ich habe heute viel für mich selbst getan!


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